Thomas-Pluch-Drehbuchpreise 2009 


Drehbuchverband AUSTRIA in Kooperation mit der Diagonale gestiftet vom
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

Thomas-Pluch-Drehbuchpreis 2009 für das beste verfilmte Drehbuch einer/eines
österreichischen Autorin/Autors (oder AutorInnen mit ständigem Wohnsitz in Österreich) für
einen abendfüllenden Kinospielfilm.
€ 11.000,–

Jury 2009
Viola Jäger (Produzentin, Olga Film, DE)
Christoph Fromm (Drehbuchautor, Leiter der Drehbuchabteilung der Filmakademie
Ludwigsburg, DE)
Karl Markovics (Schauspieler, AT)

Preisträger:
Das Drehbuch zu Ein Augenblick Freiheit von Arash T. Riahi

Jurybegründung
"Wir hatten drei sehr unterschiedliche Bücher zur Auswahl, alle hatten eine Berechtigung, in der Endauswahl zu sein. Zu entscheiden hatten wir zwischen Rimini von Libertad Hackl, März von Klaus Händl und Ein Augenblick Freiheit von Arash T. Riahi.
Unsere Wahl fiel auf Ein Augenblick Freiheit. Das Buch beschreibt die Flucht aus der iranischen Diktatur, das Ankommen in einer fremden Kultur und die Tragik, die damit verbunden ist. Das ist Stoff für einen großen Kinofilm. Das Drehbuch zeichnet sich durch die Beschreibung großer Gefühle aus, die glaubwürdig erzählt werden. Es wählt viele verschiedene, liebevoll gezeichnete Blickwinkel auf eine hochdramatische Situation.
Wir freuen uns, Arash T. Riahi mit dem Thomas Pluch Drehbuchpreis 2009 auszeichnen zu dürfen."



Thomas-Pluch-Drehbuchförderpreise 2009 für die beiden besten Drehbücher von
NachwuchsautorInnen mit einer Mindestlänge von 20 Minuten
je € 5.500,–

Jury 2009
Christa Auderlitzky (Filmkuratorin, AT)
Hubert Canaval (Filmschaffender, Dozent für Regie an der Filmakademie Wien, AT)
Ernst Gossner (Hauptpreisträger 2008, Regisseur, AT)

Die PreisträgerInnen
Alexander Stecher für Das große Glück sozusagen (Drehbuch und Regie)

Der 2. Förderpreis geht ex aequo an:
Katharina Mückstein für Die Vereinigung (Drehbuch und Regie)
Severin Fiala und Ulrike Putzer für ihr Drehbuch Elefantenhaut (R: Severin Fiala/Ulrike Putzer)

Jurybegründung
"Als Jury, die beide Förderpreise zu vergeben hat, wollen wir der Vielzahl und dem hohen Niveau der eingereichten Kurzfilmdrehbücher Rechnung tragen, indem wir einen der beiden Förderpreise teilen, um so der Vielfalt der formal und inhaltlich sehr unterschiedlichen Arbeiten gerecht werden zu können.

Der Förderpreis und zwar der ungeteilte Förderpreis geht an Das große Glück sozusagen von Alexander Stecher.
Die Jury prämiert damit eine Komödie, die witzig ist, ohne dafür ihre Intelligenz preiszugeben. Die Geschichte ist dramaturgisch wunderschön strukturiert, die Dialoge pointiert. Die Figuren sind
Schöpfungen, die in Erinnerung bleiben. In einer Geschichte über Freundschaft und Verrat müssen sie ihre eigenen Grenzen ausloten. Der absurde Humor entsteht dabei nicht aus einer Konstruktion sondern aus einer genauen Beobachtung des Alltäglichen.

Der 2. Förderpreis, der an zwei AutorInnen bzw. Autorenteams geht, wird für folgende Kurzfilm-Drehbücher vergeben:

Katharina Mückstein für Die Vereinigung (Drehbuch und Regie)
Severin Fiala und Ulrike Putzer für ihr Drehbuch Elefantenhaut (R: Severin Fiala)
Die Vereinigung ist ein Buch, aus dem die visuelle Struktur nur so heraus quillt. Ein Buch, das sich einem bereits häufig filmisch behandelten Thema mit frischem Blick nähert. Und ein Buch, welches sein Anliegen dem Zuschauer nicht sofort ins Gesicht drückt, sondern uns auf behutsame Art und Weise an die menschlichen Abgründe der Charaktere heranführt. Wir sind sehr gespannt auf die zukünftigen Arbeiten der Autorin.
Elefantenhaut behandelt ein Thema, das uns alle betrifft oder betreffen wird und auf intensive Art und Weise den Alltag der Protagonistin bestimmt. Lakonisch und präzise erzählen die beiden AutorInnen vom Kampf einer Frau neben der Pflege ihrer betagten Mutter ihre eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen und sich selbst treu zu bleiben. Mutig stellt sie sich allen Anforderungen und Widrigkeiten ihres Lebens und erreicht schließlich auch ein Stück mehr Verständnis zwischen beiden Generationen."